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Ein Valentinreiches, gamsiges, hochmusikalisches Wildererdrama aus unseren alpinen Bergen um den bekannten bayerischen Wilddieb „Hias“

Im Hungerwinter 1944-1947 schrieb Karl Valentin, von schweren
Visionen nach einem Ring Leonerwurst sowie einem Stamperl
Wiesnbier geplagt, den Einakter “Nachtmahl allein”. Nach Karl
Valentins Idee sollte dieses Stück Teil eines abendfüllenden
Bühnenwerkes um den Wilddieb Hias werden. Karl Valentin
verkaufte den Einakter am 33. Oktember 1946 zum Preis von
einem Schubkarren voll Zigarrnsamen an den englischen
Schauspieler Lauri Wylie. Dieser übersetze den Text ins Englische,
es wurde mit großem Erfolg am Broadway und in Obermenzing
an der Leine aufgeführt. Schließlich gelangte der Einakter 1963
unter dem Titel “Dinner for one” ins Norddeutsche Fernsehen.
Lange blieb das Original - vermutlich auf einer Erd- oder
Eisscholle - verschollen. Nun ist es dem ValentinKarlstadt Theater
gelungen dieses Bühnenwerk um den Wilddieb Hias zu rekonstruieren.

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Auf der Grundlage des Theaterstückes „Der Wilddieb“ von Karl Valentin hat der Münchner Autor Karl Heinz Hummel unter Einbeziehung des Silvestersketches „Dinner for one“ eine spritzige und ironische Theatercollage mit Tiefgang verfertigt, welche im Münchner ValentinKarlstadt Theater in der Inneren Wienerstrasse 19 uraufgeführt wurde. Die Musik stammt von dem Münchner Komponisten Christian von der Au.

Dieses bayerische Singspiel wurde vom ValentinKarlstadt Theater zusammen mit dem Städtetheater Dinkelsbühl produziert: Regie führte der Intendant dieses Theaters Peter Cahn. Es spielen: Bele Turba, Gerald Karrer, Christian von der Au, Andreas Harwath und Jerryl.

Wie schon die letzte Produktion „Ritter Unkenstein“, welche seit eineinhalb Jahren äußerst erfolgreich im ValentinKarlstadt Theater läuft, quillt auch „Der Wilddieb“ über vor trashigen Szenen, kitschiger Lüftelmalerei und valentinesken Slapsticks. Sie hören eine Mischung aus wilder und lyrischer Musik zwischen Pop, Jazz und Volksmusik und ironische Seitenhiebe auf die traditionsreiche Welt der „oberen“ Bayern. Und natürlich erleben Sie die typisch verquerten Dialoge des Großmeisters des Münchner Humors. Es ist eine musikalische Persiflage, die aber auch von der echten Begeisterung der Autoren für die „Freiheit, welche in den Bergen wohnt“, getragen wird.

Zur Handlung:

Die 3 Gamsen werden schon ganz narrisch vor Langeweile. Nichts ist los im Gebirg. Da sorgt endlich der Hias für Abwechslung im tristen Alltag zwischen Edelweißtatoo und Alpenglühen: Um das gewaltsame Ableben seines Vaters zu rächen und die zahlreichen Geschwister zu ernähren, beschließt Hias Wilderer zu werden. Dabei mischt er nicht nur die Tiere im Wald der Baronin richtig auf, sondern sogt auch für weiche Knie bei allen weiblichen Wesen der näheren und ferneren Alpenwelt.

So einen kann die strenge Baronin in ihrem Revier einerseits nicht dulden, sie will ihn sich andererseits aber auch nicht entgehen lassen. So hetzt sie ihm ihre Jäger auf den Hals. Trotzdem lässt es sich er Hias nicht nehmen, auch den kleinsten Vorsprung für ein trautes Stelldichein mit seiner Vroni zu nutzen, und so passiert es, dass er dann doch trotz perfekter Kostümierung als seine eigene Schwester in die Fänge der Obrigkeit gerät. Die Baronin übt Jahre lang Rache an ihm, indem sie ihn als Knecht in ihrem Haushalt hält und ihn mit Alkohol vergiftet. Bis zu jenem denkwürdigen Geburtstag....

Besetzung

Mit Gerald Karrer, Bele Turba, Christian von der Au, Andreas Harwath und Jerryl

Regie: Peter Cahn

Musik: Christian von der Au

Textbearbeitung, Übersetzung und Liedtexte: Karl Heinz Hummel

Regieassistenz: Sieglinde Zörner

Fotos: Oskar Henn